Musik in St. Barbara Mülheim-Dümpten

 

St. Mariae Rosenkranz

Mülheim-Styrum

St. Mariä Rosenkranz in Styrum
Die Kirche St. Mariae Rosenkranz in Styrum ist ein neugotischer Bau aus dem Jahre 1892. Mit ihrem 65 Meter hohen Turm und der Lage direkt neben einer der am meisten befahrenen Bahnstrecken Deutschlands ist sie ein weithin sichtbares Zeichen des Glaubens.


ARCHITEKTUR:

Der Architekt Caspar Clemens Pickel aus Düsseldorf entwarf den Bau im Querschnitt einer dreischiffigen Basilika nach einem Vorentwurf von Oberbaurat Friedrich Freiherr von Schmidt aus Wien, der sein Können unter anderem am Stephansdom in Wien gezeigt hatte. Der Innenraum mit seinen 990 Quadratmetern Nutzfläche verteilt sich auf 600 Quadratmeter für das Volk und 390 für den höher gelegenen Chorraum.

InnenansichtInnenansicht

BAUGESCHICHTE:

1862 Abzweigung der Orts-Filiale Styrum von der Mutterpfarre Mülheim an der Ruhr. 1885 Eröffnung einer Notkirche in Oberstyrum, an der am 04.11.1887 ein eigener Rektor ernannt wurde. Da die Notkirche schon bald zu klein wurde, beschloss man den Bau einer neuen Pfarrkirche. Am 1. September 1892 erfolgte der erste Spatenstich und zwölf Tage später die Grundsteinlegung. Die Ausführung des Kirchbaus lag in den Händen der Firma Gebr. Bernard und Johann Laakmann zu Mehr und Rees. Der Architekt Bögershausen aus Oberhausen leitete mit einem Komitee das Projekt vor Ort. Am 23.09.1897 konnte die Kirche bereits konsekriert werden. Die Erhebung des Rektoratsbezirkes Oberstyrum zur selbständigen kanonischen Pfarrei unter Abtrennung von der Muttergemeinde St. Joseph in Styrum konnte erst am 21.04.1899 durch den Erzbischof von Köln erfolgen.

Oberstyrum gehört seit 1905 zur Stadt Mülheim/Ruhr. Gleichzeitig mit der Errichtung der benachbarten Rektoratspfarrei St. Albertus Magnus erhielt die Pfarrei St. Mariae Rosenkranz in Mülheim-Styrum, mit Wirkung vom 01.04.1955 durch Umpfarrung einen Gebietsteil der Pfarrei St. Joseph in Oberhausen-Styrum.

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EINZELHEITEN:

Die FassadeFassade

zeigt deutlich die Merkmale des neugotischen Stils mit den aufstrebenden Pfeilern, die in einem gotischen Treppengiebel enden. Im Kontrast dazu die horizontale Gliederung mit angedeuteten Säulengängen. Über dem Eingangsportal die eindrucksvolle Rosette und im Giebelbereich die Figur der Gottesmutter als Himmelskönigin mit Kind, Krone und Zepter.

Das EingangsportalMarienportal

Maria mit dem Kind sitzt auf dem Himmelsthron, zu ihren Füßen ein Kranz blühender Rosen. Links der Heilige Dominik, der Gründer des Predigerordens, der von der Gottesmutter einen Rosenkranz überreicht bekommt. Rechts die Heilige Katharina von Siena.

Der MosaikbodenMosaikboden

aus den Anfangsjahren des Kirchbaus besteht aus "Mettlacher Platten" der Firma Villeroy und Boch (Mettlach/Saarland), wie sie auch in Teilen des Kölner Doms zu sehen sind. Er zeigt Motive im Jugendstil aus der Tier- und Pflanzenwelt sowie im Mittelgang den Hl. Georg als Drachentöter.

Hl. Georg MosaikMosaikboden

Der HochaltarFlügelaltar

im Nazarenerstil, von Peter Schneider aus Eslohe (Westfalen) geschaffen, steht seit Pfingsten 1905 hinten erhöht im Chorraum. Der Tabernakel in der Mitte des Hochaltars zeigt Ähren und Trauben als Motiv. Umrahmt wird er von der lateinischen Inschrift ECCE PANIS ANGELORUM: FACTUS CIBUS VIATORUM (Sieh das Brot der Engel: Es wurde Speise den Pilgernden).
Die inneren vier Flügeltüren zeigen uns Bilder aus dem Leben Jesu. Von links nach rechts laufend sehen wir: die Begegnung des Apostels Thomas mit dem Auferstandenen, das letzte Abendmahl, die Emmausgeschichte, die Anbetung der Könige. In der Mitte ein hölzernes Standkreuz.
In der Tischplatte aus belgischem Granit befinden sich die Reliquien des Heiligen Agilolph von Köln und der Gefährten der Hl. Ursula und Hl. Gereon.

Der SteinsockelSteinsockel

bildet das Fundament des hölzernen Flügelaltares und zeigt drei Bilder aus dem Alten Testament, hier rechts Abraham und sein Sohn Isaak.

Der ZelebrationsaltarAltar

zeigt eine gelungene Kombination aus Opferstein und Tischplatte. Die Ausführung übernahm die Firma Adorf aus Mayen (Eifel). Er wurde nach einer gründlichen Renovierung der Kirche 1968 aufgestellt. Im Altar eingebettet sind die Reliquien der Heiligen Florendia und Felicitas. Die Umgestaltung des Chorraumes für die Feier der Werktagsgottesdienste erfolgte 2003 durch die Duisburger Steinmetzbetriebe Berns GmbH. Dabei wurde der aus hellem Marmor und dunklem Basalt geschaffene Ambo drehbar ausgeführt.

Das VortragekreuzVortragekreuz

links vom Zelebrationsaltar platziert zeigt den silbernen Korpus Christi am Kreuz mit der Königskrone, umgeben von dem mit Edelsteinen geschmückten Glorienkranz des Siegers. An den vier Enden des Kreuzes die Symbole der Evangelisten aus der Vision des Ezekiel (Ez 1,10).

Der TaufsteinTaufstein

hatte früher wahrscheinlich seinen Platz am Eingang der Kirche, daher rühren die vier Vertiefungen zur Aufnahme des Weihwassers. Heute steht er links vom Aufgang zum Altarraum.

Der KreuzwegKreuzweg

zeigt in zwei mal sieben an den Kirchenwänden umlaufenden Bildern den Leidensweg Jesu.

Die MarienikoneMarienikone

Das Bild der "Immerwährenden Hilfe" nach einem kretischen Vorbild, das zur Zeit in der Redemptoristenkirche in Rom verehrt wird. Die flankierenden Erzengeln Gabriel und Michael halten Spruchbänder, die dem Jesuskind die Botschaft seines Kreuzweges bringen.

Die ApfelmadonnaMApfelmadonna

ist aus einem Stück Lindenholz geschnitzt von einer Münchener Kunstschnitzerei nach dem Vorbild der "Rheinischen Madonna" des 15. Jahrhunderts, die im Aachener Museum steht.

Die PietaPieta

in der im hinteren Eingangsbereich der Kirche gelegenen "Totenkapelle", in der auch der Gefallenen der Weltkriege gedacht wird.

Die OrgelMApfelmadonna

stammt aus dem Jahre 1900 und ist von der Firma Stahlhuth aus Aachen. Mehr Details



Die Glocken

Zwei Mal wurde das Geläut der Kirche in den Weltkriegen für die Waffenschmieden konfisziert. Die heute erklingenden sechs Glocken wurden am 17.08.1956 von der Firma Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher/Westfalen aus Bronze gegossen. Zunächst wurden sie an den 77. Deutschen Katholikentag in Köln zur Deutzer Messehalle ausgeliehen, um dann kurz darauf am 09.09.1956 in Styrum feierlich eingeweiht zu werden.

Das Geläut ist gestimmt auf das Motiv des "Te Deum laudamus" mit dem ergänzenden Ton c'' als Krönung. Jede Glocke trägt neben der Inschrift ein Heiligenbildnis. Die Inschriften beziehen sich alle auf die Bewahrung des Friedens.

Hören sie das Geläut auf Youtube.

Glockengeläut

Nr. Name kg Ø Ton Inschrift
1 Christkönig 1800 141 d' O König, komm mit Frieden!
2 Maria 1000 118 f' Königin des Friedens, von Rosen gekrönt, ruf zum Quell des Friedens voll Duft!
3 Michael 680 113 g' Michael, du Führer, ruf vom Eisen zur Feier des Friedens!
4 Joseph 450 92 a' Ruf, Joseph, den Sohn, der zur Hochzeit des Friedens kommt!
5 Petrus 380 86 b' Ruf zurück, o Petrus, die Verleugner des Friedens!
6 Augustinus 270 76 c'' Heiliger Augustinus, ruf herbei die Friedensträger!


Quelle: Kirchenführer der Gemeinde, Martin Stais 2005
Fotos: Burkard Maria Kölsch 2021